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Felix Arnold entwarf mit der «Cisalpin» eine Schrift, die speziell auf die Ansprüche der Kartografie eingeht. Bis etwa zum Jahr 2000 gab es nämlich keine zeitgemässe Schrift für kartografische Zwecke. Die Cisalpin ist aus dem Versuch entstanden, diese Lücke zu füllen.

Die Schriftfamilie umfasst vier Schnitte: regular, italic, bold, bold italic. Sie ist seit 2004 beim Schriftenvertrieb Linotype GmbH erhältlich.


Anforderungen an eine Kartenschrift

Im Unterschied zu einer Textschrift werden an eine Kartenschrift ganz besondere Anforderungen gestellt:
– Sie muss auch in den kleinsten Schriftgrössen gut lesbar sein.
– Sie muss schmal sein, um Verdrängungsprobleme zu mindern.
– Die verschiedenen Schnitte müssen deutlich unterscheidbar sein.
– Die Buchstabenformen müssen eindeutig sein, um Verwechslungen bei den oft
unbekannten Namen zu vermeiden.
– Die Wörter müssen eine möglichst kompakte Form bilden, um die Herstellung der
Maskierung, die das Wort von gleichfarbigen Kartenelementen trennt, zu erleichtern.


Details

Die Cisalpin ist eine serifenlose Textschrift mit feinen Renaissance-Antiqua-Anklängen. Sie ist robust und kann sich im grafischen Umfeld einer Karte behaupten. Sie hat möglichst offene Innenformen, einen flachen Bogeneinlauf und eine im Verhältnis zur Versalhöhe grosse Mittellängenhöhe. Dadurch bleibt sie auch in kleinen Schriftgraden noch gut lesbar. Die Cisalpin besitzt eine ausgeprägte Kursiv mit sehr deutlichem Neigungswinkel, was bei gekrümmten oder schräggestellten Schriftzügen wichtig ist.


Anwendungen

Potenzielle Nutzer der Cisalpin sind Kartenhersteller und -verlage, Vermessungsämter oder Ingenieurbüros. Zum Beispiel wird die Cisalpin in der Schulkarte des Kantons Schaffhausen (Abbildung oben) verwendet. Möglich sind aber auch Anwendungen ausserhalb der Kartografie. Eine Schrift, die sich im wirren Umfeld einer Karte behaupten kann, funktioniert fast überall und ist vielfältig einsetzbar.

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